Was sind Autismus-Spektrum-Störungen (ASS)
Als Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) werden bestimmte neurologischen Entwicklungsstörungen bezeichnet, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sich das Verhalten der Betroffenen in Bezug auf soziale Interaktion, Kommunikation und Verhalten der Betroffenen deutlich von dem anderer nicht von ASS betroffener Personen unterscheidet. Die Bezeichnung „Spektrum“ verdeutlicht, dass die Ausprägungen stark variieren können – von mild bis stark beeinträchtigend. Früher wurden Unterformen wie das Asperger-Syndrom, atypischer Autismus oder frühkindlicher Autismus separat diagnostiziert, heute wird aufgrund der mitunter schwierigen Abgrenzungsmöglichkeit beziehungsweise der häufigen Überlappungen in der Regel nur noch die einheitliche Diagnose Autismus-Spektrum-Störung gestellt.
Welche Symptome treten bei Autismus-Spektrum-Störungen auf?
Menschen mit ASS zeigen typischerweise eine Kombination der folgenden Symptome:
- Soziale und kommunikative Schwierigkeiten: Probleme beim Verstehen sozialer Signale, nonverbaler Kommunikation oder der Anpassung an verschiedene soziale Kontexte.
- Wiederholende Verhaltensmuster: Sich wiederholende Bewegungen, starre Routinen oder ein starkes Festhalten an immer gleichbleibenden Abläufen.
- Eingeschränkte Interessen: Intensive Fokussierung auf spezifische Themen oder Hobbys, manchmal verbunden mit außergewöhnlichem Fachwissen in diesen Bereichen.
- Sensorische Empfindlichkeiten: Über- oder Unterempfindlichkeit gegenüber Sinneseindrücken wie Geräuschen, Licht, Gerüchen oder Berührungen. Besonders bezeichnend ist auch, dass diese Über- (Hyper-) bzw. Unter- (Hypo-) Sensitivitäten je nach Tagesform, Situation variieren und abwechselnd auftreten können.
Wie wird eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch eine umfassende Verhaltensbeobachtung, Gespräche mit Fachärzten (wie Kinder- und Jugendpsychiatern) und eine genaue Entwicklungsanamnese. Häufig werden standardisierte Tests wie der ADOS und der ADI-R verwendet, um die Symptome systematisch zu erfassen. Da ASS angeboren ist und schon in der frühen Kindheit auffällt, ist eine frühzeitige Diagnose für gezielte Fördermaßnahmen sowie für die eigene psychische Gesundheit der Betroffenen von großer Bedeutung. Da sich die Diagnosemöglichkeiten erst seit den 1980er Jahren, aber noch immer kontinuierlich verbessern, ist die Dunkelziffer insbesondere bei den Jahrgängen Unter 2000/2010 besonders groß. Ebenfalls ist zu beachten, dass Mädchen und Frauen mit Autismus-Spektrum-Störungen noch immer häufig „übersehen“ bzw. spät oder gar nicht diagnostiziert werden, da diese zum einen oft andere nicht so offensichtliche Symptome zeigen, wie Jungen und Männer und zum anderen oftmals insbesondere bei sozialen Schwierigkeiten besonders gut Maskieren können. Beim sogenannten Tasking werden Verhaltensweisen bei anderen besonders gut beobachtet und nachgeahmt, sodass die Unterschiede weniger offensichtlich sind, als bei Menschen die weniger Maskieren. Das Masking läuft in der Regel unterbewusst ab, sodass sich die Betroffenen gar nicht darüber bewusst sind.
Welche Ursachen liegen ASS zugrunde?
Die genauen Ursachen für Autismus-Spektrum-Störungen sind noch nicht vollständig geklärt. Die Forschung zeigt jedoch, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen. Genetische Prädispositionen erhöhen das Risiko, und bestimmte Umstände während der Schwangerschaft oder Geburt können ebenfalls dazu beitragen. Es ist wichtig zu betonen, dass ASS keine Folge von Erziehungsstil oder sozialen Faktoren ist und weder „anerzogen“ noch „aberzogen“ werden kann.
Wie können Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen unterstützt werden?
Menschen mit ASS profitieren von individuell zugeschnittenen Therapieformen, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse eingehen. Dazu gehören:
- Verhaltenstherapie: Eine Verhaltenstherapie trägt dazu bei, soziale Fähigkeiten zu entwickeln und schwierige Verhaltensweisen zu reduzieren. Dabei kann es sich beispielsweise um selbst- oder fremdschädigende Verhaltensweisen handeln oder um solche, die es Betroffenen in der Gesellschaft besonders schwer machen.
- Ergotherapie: Unterstützt die Entwicklung feinmotorischer und alltagspraktischer Fähigkeiten.
- Logopädie: Fördert die sprachliche und kommunikative Kompetenz.
- Spezielle Schulungsprogramme: Fördern Lernprozesse und Anpassungen im Schulalltag.
- Unterstützende Kommunikationstechnologien: Einsatz von Kommunikationshilfen oder Apps zur Erleichterung der Verständigung.
Leben mit Autismus-Spektrum-Störungen
Menschen mit ASS haben oft einzigartige Stärken, wie ein ausgeprägtes Detailbewusstsein oder besondere Fähigkeiten in spezifischen Interessensgebieten. Oftmals sind sie absolut treue und ehrliche Wegbegleiter*innen sowie ehrgeizige und willensstarke Persönlichkeiten. Sie profitieren von einem Umfeld, das ihre Stärken fördert und ihre Herausforderungen berücksichtigt.
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