Die Dunkelziffer neurodiverser Menschen kann verschiedene Altersgruppen betreffen, aber bestimmte Generationen und Altersgruppen sind aufgrund sozialer, kultureller und historischer Faktoren besonders stark betroffen. Hier sind einige Altersgruppen, die wahrscheinlich am meisten von der Dunkelziffer betroffen sind:
Ältere Erwachsene (Generation 65+)
- Autismus, ADHS, Dyspraxie, Dyskalkulie, Legasthenie: Diese Generationen (Babyboomer und ältere) sind besonders betroffen, da neurodiverse Zustände zu ihrer Zeit wenig bekannt und selten diagnostiziert wurden. Viele Menschen lebten ohne jegliche Diagnose und Anpassungen, die ihnen helfen könnten.
- Depressionen: Stigma und mangelnde Anerkennung psychischer Gesundheit während ihrer Jugend und Erwachsenenjahre haben dazu geführt, dass viele ältere Erwachsene mit nicht diagnostizierten Depressionen leben.
- Migräne: Migräne wurde oft als einfache Kopfschmerzen abgetan, und viele Betroffene erhielten keine angemessene Diagnose oder Behandlung.
- Bipolare Störung, Tourette-Syndrom/Tic-Störung: Diese Zustände waren ebenfalls weniger bekannt und wurden oft fehldiagnostiziert oder überhaupt nicht erkannt.
Mittlere Erwachsene (Generation 40-65)
- Autismus, ADHS: Auch in dieser Altersgruppe sind viele Menschen erst spät oder gar nicht diagnostiziert worden, da die Anerkennung und Diagnosekriterien für diese Zustände erst in den letzten Jahrzehnten verbessert wurden.
- Hochbegabung: Viele Erwachsene wurden als Kinder nicht als hochbegabt erkannt, da Bildungsprogramme und Tests für Hochbegabung noch nicht weit verbreitet waren.
- Depressionen und Bipolare Störung: Während die Anerkennung psychischer Gesundheit zugenommen hat, bleiben immer noch viele Fälle unerkannt oder werden nicht ausreichend behandelt.
- Synästhesie: Synästhesie wurde oft nicht als besondere Wahrnehmung anerkannt, und viele Betroffene erkannten nicht, dass ihre Wahrnehmungen ungewöhnlich sind.
Jüngere Erwachsene (Generation 25-40)
- Dyskalkulie, Dyspraxie, Legasthenie: Trotz besserer Diagnosemöglichkeiten sind viele junge Erwachsene, die in den 80er und 90er Jahren aufwuchsen, möglicherweise nicht diagnostiziert worden, da das Bewusstsein und die Schulressourcen begrenzt waren.
- Tourette-Syndrom/Tic-Störung: Mildere Fälle könnten übersehen worden sein, da die Aufmerksamkeit auf schweren Fällen lag.
Jugendliche und Kinder (Generation unter 25)
- Autismus, ADHS, Dyskalkulie, Dyspraxie, Legasthenie: Diese Generation profitiert von besseren Diagnosemöglichkeiten und einem höheren Bewusstsein, aber es gibt immer noch Fälle, die übersehen werden, insbesondere in sozialen oder familiären Kontexten, die Stigmatisierung fördern.
- Hochbegabung: Während es heute mehr Programme und Tests gibt, werden immer noch viele hochbegabte Kinder nicht erkannt, besonders wenn sie in Umgebungen aufwachsen, die ihre Fähigkeiten nicht fördern.
- Depressionen und Bipolare Störung: Die jüngeren Generationen haben einen besseren Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung, aber das Stigma und mangelnde Ressourcen können immer noch zur Unterdiagnose führen.
Fazit
Ältere Erwachsene (65+) sind wahrscheinlich am meisten von der Dunkelziffer betroffen, da sie in einer Zeit aufgewachsen sind, in der neurodiverse Behinderungen / Beeinträchtigungen und psychische Gesundheit weniger gut verstanden und selten diagnostiziert wurden. Mittlere Erwachsene (40-65) sind ebenfalls stark betroffen, da viele Diagnose- und Unterstützungsmechanismen erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt wurden. Jüngere Generationen haben tendenziell besseren Zugang zu Diagnosen und Unterstützung, sind aber immer noch nicht völlig frei von Unterdiagnosen, besonders in weniger sichtbaren oder milden Fällen.
Die kontinuierliche Verbesserung von Diagnosestandards, das wachsende Bewusstsein und die Verringerung von Stigmata sind entscheidend, um die Dunkelziffer in allen Altersgruppen zu reduzieren.
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